Psychotherapie


Mein Behandlungsansatz ist in erster Linie die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie. Die Grundannahme der Tiefenpsychologie ist es, dass Fühlen, Denken und Handeln, unsere körperliche Befindlichkeit und Gesundheit von unbewussten Vorgängen beeinflusst werden.  Unbewusste Konflikte, die in den ersten Lebensjahren entstanden, bestimmen so unsere Beziehungsgestaltung im Erwachsenenleben. Sehr oft sind es Konflikte, die in der Spannung zwischen dem Bedürfnis nach Unabhängigkeit und Selbständigkeit (Autonomie) und dem gleichzeitigen Wunsch nach Bindung und Versorgung gründen. Sind diese widerstrebenden Bedürfnisse nicht ausbalanciert und der Konflikt nicht gelöst, werden schmerzhafte Erfahrungen (z.B. Trennungserlebnisse) in das Unbewusste verschoben (Verdrängung). Der ungelöste Konflikt beeinflusst jedoch weiterhin Gefühlsleben, Gedanken,  Verhalten und Beziehungsgestaltung.

Im Verlauf unseres Lebens kann es Phasen geben, in denen unbewusste Konflikte die Beziehung zu uns selbst und unseren Mitmenschen derart prägen und belasten, dass es zum Auftreten von Symptomen wie z.B. Depression und Angst kommt. Neben psychischen treten häufig auch körperliche Symptome auf. Wird der Konflikt nicht überwunden und üben einen dauerhaften Einfluss auf Psyche und Körper aus, entwickeln sich psychische und körperliche (psychosomatische) Krankheiten.

Unter dem Einfluss ungünstiger Lebensbedingungen und Beziehungen (z.B. Vernachlässigung, Missbrauch) in den ersten Lebensjahren fehlen haltgebende und Selbstsicherheit vermittelnde Beziehungen, die Voraussetzung dafür sind, stabile und belastbare Beziehung mit anderen Menschen zu leben, sich einzufühlen und das eigene Verhalten zu steuern.

In der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie geht es darum, unbewusste Konflikte, Fühl-. Denk- und Handlungsmuster in der therapeutischen Beziehung deutlich werden zu lassen. Konfliktbezogene Übertragungsmuster werden im Hier-und-Jetzt der Realbeziehungen bearbeitet. Somit liegt der Schwerpunkt in einer zielorientierten gemeinsamen Arbeit von Therapeut und Patient an den konkreten Problemen. Die Ziele und Themen werden miteinander besprochen, es besteht eine größere Transparenz hinsichtlich des Therapieprozesses als dies bei der Analytischen Psychotherapie der Fall ist. Theoretische Konzepte der Psychoanalyse wie auch einige Techniken zur Behandlung (nämlich Konfrontation, Klärung/Klarstellung und Deutung) finden Verwendung. Ich erkläre die Hintergründe der Therapie bzw. seiner Annahmen zum konkreten Fall. Die gemeinsame Arbeit in einer therapeutischen Beziehung benötigt Zeit und kann immer wieder auch schwierig und anstrengend sein.

Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie bildet gem. §14 der deutschen Psychotherapie-Richtlinie zusammen mit der Analytischen Psychotherapie die Gruppe der psychoanalytisch begründeten Verfahren. Die Dauer einer tiefenpsychologisch fundierten Behandlung liegt zumeist bei 50 - 100 Stunden und findet ein- bis zweimal wöchentlich statt. Art, Häufigkeit und Dauer der Sitzungen werden dem Einzelfall angepasst. Tiefenpsychologisch fundierte Verfahren werden sowohl als Einzel- als auch als Gruppentherapie angewendet.